Neues Team, neue Aufgaben

Die Vorstandschaft der Kreisgruppe: Ulrich Haizinger, Wolf-Peter Stößel, Markus Schneider, Christian Heyer (v. l.)
Die Vorstandschaft der Kreisgruppe: Ulrich Haizinger, Wolf-Peter Stößel, Markus Schneider, Christian Heyer (v. l.)

 

Nach zwei Jahren Corona-Pause nahm man das Projekt Mitgliederversammlung wieder auf. Auf der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder der Kreisgruppe Altötting-Mühldorf des Ökologischen Jagdverbands ihre Vorstandschaft neu.

 

Nachdem Paul Sageder als zweiter Vorstand und Benedikt Benninger als Kassier ihre Ämter nach intensivem Engagement für die Kreisgruppe abgegeben haben war man auf der Suche nach neuen Unterstützern. So wurde Wolf-Peter Stößel mit großer Mehrheit zum zweiten Vorstand gewählt. Ebenso wurde der kommissarische Kassier Markus Schneider nun offiziell in seinem Amt bestätigt. Wiedergewählt wurde Ulrich Haizinger als erster Vorsitzender, sowie Christian Heyer als Schriftführer.

 

Große Einigkeit zeigten die Mitglieder jedoch nicht nur bei der Wahlabstimmung, sondern auch bei den notwendigen Zielsetzungen der Gruppe. Die Herausforderungen für den Wald und damit auch für die Gesellschaft seien in Zeiten des Klimawandels groß. Umso wichtiger sei die allgemeine Achtung der aktuellen Rechtslage. Das Waldgesetz stellt hier nicht vor die Wahl, sondern gibt den Grundsatz „Wald vor Wild“ rechtsverbindlich vor. Hier fasste der Gesetzgeber lediglich die logische Gedankenfolge zusammen, welche einen intakten Lebensraum als Voraussetzung für einen gesunden und artenreichen Wildbestand sieht, fasst Ulrich Haizinger, 1. Vorsitzender, zusammen und macht den Alltagsvergleich: „Wer ein Haus bauen möchte, braucht auch erst einen Baugrund und nicht andersrum“.

Er erachtet es als die Aufgabe der Mitglieder hier entsprechende Beispiele für ein gelungenes Verhältnis von Wald und Wild aufzuzeigen. Denn gerade im ÖJV käme es darauf an, Wald und Wild nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern das Ökosystem in seinem Ganzen. 

 

Ulrich Haizinger stellt weitere Tätigkeitsfelder der Kreisgruppe vor. So sei zum einen die Beratung von Waldbesitzern und Jagdgenossenschaften, aber auch von Jägern Alltagsgeschäft der Vorstandschaft. Neben den Themenfeldern Jagdpachtvergabe, Jagdrevierbewirtschaftung und Jagdpraxis versucht man aber auch interessierten Bürgern in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz die ökologische Bedeutung eines aktuell ausgerichteten Jagdmanagements für unsere Umwelt näher zu bringen. „Jagd ist nicht nur eine legitime Nutzung, Jagd muss auch als naturschutzfachliches Erfordernis verstanden werden“ bekräftigt Stößel die Wichtigkeit der Jagd in Zeiten von Artensterben und Klimawandel.

 

Angesprochen wurden auch die letztlich zurückgezogenen Genehmigungen der Jagdzeitenvorverlegung bei Rehwild. „Damit haben wir einen wichtigen Stein ins Rollen gebracht“ war man sich einig. Dazu wurden im Landkreis Altötting einige Anträge gestellt. Der Schritt sei richtig und wichtig gewesen und hat Signalwirkung über ganz Bayern entfaltet. „Nun haben wir mehr Rechtssicherheit, auf der anderen Seite muss nun auch dem Forstministerium klar sein, dass es hier dringend eine allgemeine Änderung der Jagdzeiten braucht“, resümiert Haizinger. Grundsätzlich brauche es auch keine Jagdzeitverlängerung, sondern viel mehr eine Jagdzeitverkürzung. Dies setze aber voraus, dass die Jagdzeiten effektiver gestaltet werden müssen. „Der Laubaustrieb hat sich die letzten 30 Jahre um knapp zwei Wochen nach vorne verlegt. Dieser Umstand muss doch auch bei der Gesetzgebung berücksichtigt werden“ fordert Wolf-Peter Stößel, 2. Vorsitzender der Kreisgruppe, die Politik auf.