25. Oktober 2021
Pressemitteilung der Kreisgruppe Altötting-Mühldorf des ÖJV Bayern
Von Labrador über kleinen Münsterländer bis hin zum Terrier war eine große Bandbreite an Hunden vertreten. Die geprüften Hundegespanne samt Prüfern, die bisher größte Hundeprüfung des ÖJV im Raum Altötting.
Nach einem eigenem Vorbereitungskurs konnten die Hundeführer auf verschiedenen Prüfungen die jagdliche Brauchbarkeit ihrer Vierbeiner unter Beweis stellen.
Das dritte Jahr in Folge bot die Kreisgruppe Altötting-Mühldorf die Brauchbarkeitsprüfung zur Nachsuche an, mit 13 zu prüfenden Hunden, die größte Prüfung bisher. Neu war dieses Jahr auch die
Durchführung eines jagdpraktischen Stöbernachweises.
Noch während des Lockdowns startete der Vorbereitungskurs, natürlich digital, quasi im „home schooling“. Anleitung zu den ersten Übungen erfolgten in Schrift und zum Nachmachen auf Video. Als es
sodann wieder möglich war zusammen zu üben, folgte der praktische Teil. Am Ende stand das große Ziel: Die Brauchbarkeitsprüfung zur Nachsuche auf Schalenwild.
Die zehn Teilnehmer traten in den Modulen Gehorsam, Schussfestigkeit und Schweißarbeit an. Zudem wurden noch zwei weitere Hunde in der Schweißarbeit und ein weiterer Hund im Gehorsam geprüft.
Letztere Hunde haben bereits an Prüfungen teilgenommen, diese aber in den entsprechenden Fächern nicht bestanden. Der ÖJV bietet mit seiner modular aufgebauten Prüfung die Möglichkeit an, bereits
bestandene Prüfungsteile anerkennen zu lassen.
Die Hunde müssen also leinenführig und am Stand ruhig sein, dürfen sich vom Schuss eines Gewehres nicht beunruhigen lassen und müssen ein nach 400 Metern, auf einer mit Rehschweiß (Blut) gelegten
Fährte, platziertes Reh finden.
Am Ende des Tages konnte bei elf von 13 Hunden die Brauchbarkeit von unabhängigen Prüfern bestätigt werden. „Ein gutes Ergebnis“ bewertet Ulrich Haizinger den Erfolg der organisierten
Prüfung.
Nur eine Woche vorher fand ebenso im Altöttinger Staatsforst zum ersten Mal eine Stöberprüfung statt. Hier mussten die Hunde die für klassische Stöber- und Drückjagden notwendige Fährtenarbeit
auf frischen Fährten unter Beweis stellen. Neben dem Aufstöbern, also dem Finden von Wild, wurde auch beurteilt, wie lange der Hund auf der Fährte arbeitet und ob dieser Spurlaut zeigt, also auf
frischer Fährte (wo also gerade kurz vorher Wild entlang kam) bellt. Letzteres war zum Bestehen der Prüfung zwingend, denn nur so kann das Wild abschätzen, wie dicht ihm sein „Verfolger“ schon
auf den Fersen ist. Ein spurlauter Hund arbeitet zudem auch auf der Fährte und nicht auf Sicht, hat also die Nase am Boden, er ist damit viel langsamer als das Reh. Nur so ist auch das Reh nicht
zu schnell und kann zwischendrin verhoffen, also stehen bleiben. Der Schütze kann sich auf einer Jagd ebenso schon einmal vorbereiten, wenn ihm der Hund das Wild bereits ankündigt.
Ein Hund zeigte jedoch nur Sichtlaut, also nur direkt am Stück und bestand die Prüfung daher nicht. Der Spurlaut ist angeboren und kann daher auch nicht anerzogen werden.
Damit das Ganze auch gut beurteilt werden konnte, erhielt jeder Hund einen eigenen Jagdbogen und die Prüfer stellten sich an die Forststraßen auf, um auswechselndes Wild zu sehen, und um so
beurteilen zu können, wie der Hund arbeitet. Die Hunde fanden so in dem undurchsichtigen Dickicht genügend Rehe um ihr Können jeweils einzeln zu zeigen.
Als Resümee aus beiden Prüfungen betonten die Prüfer nochmals, dass der jeweilige Hund für den eigenen Einsatzzweck seine Arbeit machen muss und auch eine Prüfung nur eine Momentaufnahme
darstellt. Insbesondere die drei Nachholer hätten gezeigt, dass, wenn man in den notwendigen Bereichen entsprechend übt, noch sehr gute Ergebnisse drin sind. Der Appell an die zwei
durchgefallenen Hundegespanne: noch einmal antreten!
Ulrich Haizinger bedankt sich bei den insgesamt neun Prüfern, den vielen Helfern, sowie bei den zuständigen Revierleitern der Bayerischen Staatsforsten, auf deren Flächen die Prüfungen wieder
durchgeführt werden konnten.
Christian Heyer
Interessenten für einen Vorbereitungskurs 2022 werden gebeten sich frühzeitig zu melden.