Präzisionslehrgang 2023


Januar 2023

(Bild: AK Schießwesen) Ergonomische Schießtische im MSZU ergeben eine gute Basis für den passenden Anschlag.
(Bild: AK Schießwesen) Ergonomische Schießtische im MSZU ergeben eine gute Basis für den passenden Anschlag.

Am letzten Oktobersamstag bot der AK Schießen Bayern wieder ein Präzisionsschießlehrgang in Ulm an. Obwohl dieses Jahr recht kurzfristig organisiert, war das Dutzend Plätze schnell an Teilnehmer aus Süd- und Norddeutschland vergeben. Wie schon vor der Corona-Pause fand der Theorieunterricht in einem Hotel bei Ulm statt und die scharfen Schüsse wurden auf dem 300 Meter Stand im Müller Schiesszentrum Ulm abgegeben.

 

Der Lehrgang unterscheidet sich von anderen Angeboten dieser Art durch einen umfangreichen Theorieteil, der intensiv auf die Grundlagen des erfolgreichen Distanzschusses eingeht: Innen- und Außenballistik, Anschlag, geeignete Waffen und andere Ausrüstung, Berechnen nötiger Korrekturen in MIL und MOA und vieles andere mehr. Desweitern bekommt der Teilnehmer einen zweiseitigen Trainingsplan mit, wie er sich in Zukunft die Präzision selbst erarbeiten kann und wie er das auf dem Seminar gelernte direkt im Revier umsetzen kann.

Auf dem Stand arbeiten sich die Schützen, intensiv beobachtet vom Trainer Alexander Breyer, schrittweise von 100 auf 200 Meter Distanz vor. Mit einem speziellen Streukreisindikator werden die Ergebnisse geprüft und je nach Ergebnis schießt der Teilnehmer über 250 auch bis 300 Meter.

Eine Herausforderung für den Trainer eines solchen Seminars ist das unterschiedliche Niveau der Teilnehmer: vom Jungjäger über den erfahrenen „Altjäger“ bis hin zum Meisterschafts-Sportschützen liegt der Querschnitt. Das zweite Problem ist die überlange Ausbildung von mittlerweile 13 Stunden. Der Lehrgang ging von 8 bis 21 Uhr. Um dies etwas zu kompensieren, wurden dieses Jahr ein paar Neuerungen eingeführt:

  1. Die Teilnehmer bekamen vor dem Lehrgang Links zu Fachartikeln, die sie sich durchlesen konnten, damit sie schon mit etwas Vorbildung teilnehmen.
  2. Die Teilnehmer bekamen jeder einen Streukreisindikator und ein Handout mit einer Anleitung von der Arbeit auf dem Schießstand bis zur Umsetzung im Revier.
  3. Darin enthalten auch die wichtigsten Folien zur kontinuierlichen Weiterbildung.

Uns freute besonders, dass auf diesem Seminar mittlerweile die zweite Generation an Jägern ausbildetet werden konnte: Ein Vater, der bereits vor 6 Jahren teilgenommen hatte, schickte seinen Sohn auf das Seminar. 

Ein anderes Novum war, dass ein Teilnehmer mit einer ihm fremden Leihwaffe erschien, da er keinen Zugriff auf seine vertraute Büchse hatte. Allerdings hatte er mit der Leihwaffe noch keinen Schuss abgegeben und das erste Trefferbild auf 100 Meter war wenig erfreulich. Das intensive Coaching von A. Breyer führte zwar zu einem engen Streukreis auf diese erste Entfernung, aus Zeitgründen konnte dieser Schütze aber leider nicht mehr auf die weiteren Distanzen schießen. Daher empfehlen wir allen zukünftigen Interessenten an diesem Event, nur mit einer ihnen gut vertrauten Büchse teilzunehmen!

Trainer und AKS Bayern freuten sich sehr über die allesamt positiven Rückmeldungen der Teilnehmer. Selbst ein trainierter Jäger und Sportschütze, der bereits in seinem Revier über GEE schoss, konnte noch neues erfahren. Vor allem die einfache praktische Umsetzung vom Schießstand ins Revier, wurde wieder löblich erwähnt. 

 

Im März/April 2023 plant der ÖJV Bayern wieder ein Präzisionsseminar abzuhalten. Wer Interesse hat - auch nicht ÖJV Mitglieder sind willkommen – kann sich nun schon auf die Warteliste setzen lassen per Email an Breyer@oejv.de

 

Wichtig: Die Mail ist eine reine Interessensbekundung. Es verpflichtet weder zur Teilnahme, noch garantiert es einen Platz auf dem Frühjahrsseminar. Bei größerem Interesse wird der ÖJV Bayern ggf. ein zweites Präzisionsseminar 2023 durchführen.

 

AKS / AB