Von Dr. Wolfgang Kornder
Bei der letzten Trophäenschau hat der Jagdberater bei seiner Analyse der Trophäen auch seinem Unmut über den Zustand mancher der angelieferten Trophäen Luft gemacht und darauf hingewiesen,
dass man „solche (Anlieferer) vor 20 Jahren hinausgeschmissen hätte“. Natürlich hat er keine Namen genannt, aber seine lokalisierende Handbewegung ging in Richtung meiner Trophäen, die ich
pflichtbewusst abgeliefert hatte. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken, innerlich gelobte ich Besserung!
Um dies ohne Mehraufwand zu bewerkstelligen, machte ich einen Versuch nach der Hochdruckreiniger-Methode, die ein Jagdfreund von mir, der viel abzukochen und zu säubern hat, anwendet.
Gesagt getan! Das Ergebnis war verblüffend. Hier nun die Vorgehensweise:
1. Ich kochte wie immer in einem großen Topf so viele Trophäen, wie in den Topf gehen. Kochzeit ca. 2 Stunden.
2. Dann tat ich diese in einen Metallgitterkorb (wie man sie z.B. als Fahrradkorb hat), den ich in eine Wanne stellte.
Die große Außenwanne ist eigentlich nicht nötig, man kann das auch so im Garten z.B. auf einem Steinboden machen. Ich sah einen entscheidenden Vorteil darin, dass ich dann das abfallende
Grobmaterial nicht noch einsammeln und den Platz umständlich säubern muss. Zudem kann ich dieses Abfallmaterial einfach ein Stück weiter in die Hecke verbringen, so dass unsere Hunde nicht
andauernd den Reinigungsplatz absuchen und sich alles irgendwie Fressbare einverleiben.
3. Nach der Grobreinigung nimmt man die Gehörne ggf. noch einzeln heraus und entfernt mit wenigen Spritzeinsätzen auch noch letzte Reste. Das geht selbst bei den hartnäckigen Stellen am hinteren
Teil der abgesägten Schädeldecke.
4. Wasserstoffsuperoxid darauf geben, in die Sonne legen – fertig!
Ich kann das Verfahren jedem empfehlen, der zumindest ein paar Gehörne hat, auf jeden Fall allen, die viel abzukochen haben. Sie werden tadellos sauber, gehen nicht kaputt und man spart eine
Menge Zeit.
Dr. Wolfgang Kornder