Am 8. März 2020 ist der Ehrenpräsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, Mitglied und Förderer der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer und des Ökologischen
Jagdvereins Bayern, Josef Spann, im Alter von 72 Jahren verstorben. Mit ihm verlieren die Waldbesitzer einen sachkundigen und erfolgreichen Kämpfer für die Interessen des Waldes. Dieser Verlust
ist umso schmerzlicher, als er in eine Zeit fällt, in der die Bedeutung des Waldes für Klima und Umwelt immer mehr zunimmt, gleichzeitig aber die Stimmen von Trophäenjägern, denen die
Waldverjüngung zweitrangig ist, bis in die Staatsregierung hinein immer lauter werden.
Sepp Spann, selbst engagierter Waldbesitzer, erkannte früh die katastrophalen Defizite der Trophäenjagd für die Waldverjüngung. Eine der wichtigen Stellschrauben für eine artenreiche
Waldverjüngung sah er in der bis heute mangelhaften praktischen Umsetzung der Schadensersatzansprüche der Waldbesitzer. Das von ihm angestoßene „Rosenheimer Modell“ war ein wichtiger Beitrag zur
Besserung der Verhältnisse. Unvergessen ist Sepp Spanns mitreißender Vortrag beim ÖJV Mittelfranken am 21. Februar 1994 im vollbesetzten Schützenhaus Allersberg: „Jagdverpachtung nach dem
Rosenheimer Modell“. Weiter denke ich an viele Begegnungen mit ihm zurück, wo wir uns mit dem Thema Wald-Wild oftmals sehr intensiv auseinandergesetzt haben.
Sepp Spann hat den Einsatz des ÖJV Bayern für eine waldfreundliche Jagd im bewegten Auf und Ab der Jahre kritisch begleitet. Dass der Umgang mit dem Thema Jagd im Zeitalter der Klimaveränderungen
eine Daueraufgabe darstellt, bei der viele an einem Strang ziehen müssen, war ihm immer bewusst. So schrieb er als Vorsitzender des Bayerischen Waldbesitzerverbandes in seinem Grußwort zur
25-Jahrfeier des ÖJV Bayern: „Dem Ökologischen Jagdverein Bayern wünsche ich für die Zukunft alles Gute und bitte weiterhin um konstruktive Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Verbänden
zugunsten der Waldwirtschaft und Jagd.“
Als Initiator des Rosenheimer Modelles und als Präsident des Waldbesitzerverban-des hat er Herausragendes geleistet; in allen Fragen der Schalenwildbejagung war er uns ein wertvoller Begleiter.
Dafür sind wir ihm dankbar. Er wird uns gerade in der jetzigen Situation fehlen.
Wir verlieren mit Sepp Spann ein geachtetes Mitglied, dem wir ein ehrendes Gedenken bewahren.
In stiller Verbundenheit,
Dr. Wolfgang Kornder
Sepp Spann 2015 auf der Mitgliederversammlung des Waldbesitzerverbandes in München
(Foto Dr. Wolfgang Kornder)