Am 15. Oktober 2015 war es wieder soweit: Der Ökologische Jagdverein (ÖJV) konnte den 2010 erstmals verliehenen Preis für eine nach dem Bayerischen Waldgesetz vorbildliche Bejagung im Sinne von
„Wald-vor-Wild“ an die Stadt Fürth übergeben.
Die geladenen Gäste, der zuständige Umweltreferent der Stadt, Christoph Maier, und weitere VertreterInnen des Stadtrates, Verbandsvertreter und Förster trafen sich am Rande des knapp 500 ha
großen Stadtwaldes, der seit 2004 in eigener Regie unter der Leitung des Stadtförsters Martin Straußberger bejagt wird. Die ca. 1 ½ stündige Exkursion unter der Führung von Martin
Straußberger zeigte sehr schnell, dass hier im Sinne von „Wald vor Wild“ gejagt wird: Eine reichhaltige und gemischte Verjüngung einschließlich der Eiche, früher nur hinter dem Zaun
denkbar, ist in den letzten gut 10 Jahren – im wesentlichen aus Naturansamung- emporgewachsen und ziert nun einen bunten Herbstwald.
Nach der Exkursion traf sich die Gruppe im Hotel Forsthaus - am Rande des Stadtwaldes - zur Preisverleihung.
OB Dr. Thomas Jung betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Stadtwaldes für die Bürger von Fürth und zeigte sich erfreut über diese neuerliche Ehrung für den städtischen Wald: 2009 hatte man
den Staatspreis des Bay. Forstministers für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhalten.
Dr. Kornder, der Vorsitzende des ÖJV Bayern, schlug einen großen Bogen vom Bauernkrieg über die Anfänge der Forstwirtschaft, mit den Rückschlägen durch die Trophäenjagd bis hin zum Entstehen der
modernen „Wald-vor-Wild“-Bewegung, deren Grundsatz schließlich im Bayerischen Waldgesetz 2005 Gesetzesrang erhielt. Auf diesem Hintergrund entstand der „Wald-vor-Wild Preis“ des ÖJV
Bayern.
Weil in Fürth die äußerst engagierte jagdiche Arbeit des Stadtförsters mit der nötigen Rückendeckung des Oberbürgermeisters und des Stadtrates Hand in Hand ging, konnte dieser Preis heuer an die
Stadt Fürth verliehen werden (s. die Rede von Dr. Kornder unten).
Dr. Peter Pröbstle, der Bereichsleiter Forsten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth, hielt sehr lebendig und treffend die Laudatio. Auch er betonte, dass einerseits die
Haltung der politisch Verantwortlichen, also des OB´s und des Stadrates, und anderseits das Engagement des Stadtförsters diesen Erfolg erst ermöglichten. Dass ein waldbaulicher Erfolg zu
verzeichnen ist, stand dabei außer Zweifel. Ausgehend von der Bejagung in Eigenregie entwickelte sich ein Stadtwald mit einer vielfältigen Verjüngung, allgemein und besonders auch
verbissgefährdeter Baumarten wie der Eiche oder der Tanne.
Anschließend überreichte Dr. Kornder den Preis, eine Urkunde und ein extra dafür hergestelltes Holzpuzzle an OB Dr. Thomas Jung und Stadtförster Martin Straußberger.
Auf der Urkunde steht geschrieben:
Der Ökologische Jagdverein Bayern e.V. (ÖJV) verleiht
der Stadt Fürth
für ihre Verdienste um eine waldfreundliche, zukunftsfähige Jagd den
„Wald-vor-Wild Preis“
des ÖJV Bayern 2015.
Die Stadt Fürth hat durch eine konsequente Bejagung im Stadtwald trotz schwieriger Bedingungen aufgrund des hohen Besucheraufkommens die Verjüngung und insbesondere die Naturverjüngung
weitgehend ohne Schutzmaßnahmen ermöglicht und so zum Aufbau stabiler gemischter und artenreicher Wälder beigetragen. Sie hat damit den im Bayerischen Waldgesetz festgeschriebenen
Grundsatz „Wald-vor-Wild“ vorbildlich umgesetzt.
Ulsenheim, 15. Oktober 2015 Dr. Wolfgang Kornder
(Vorsitzender des ÖJV Bayern)
Mit einem kulinarischen Ausklang und vielen Gesprächen endete die würdige, atmosphärisch sehr stimmige Verleihung des diesjährigen „Wald-vor-Wild Preises“ an die Stadt Fürth.
Dr. W. Kornder
1. Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereines Bayern e.V.