Der diesjährige Wald-vor-Wild Preis geht an die Jagdgenossenschaft Lämmersdorf II bei Untergriesbach (Niederbayern). Die dortige Jagdgenossenschaft hat über viele Jahre hinweg in
Eigenbewirtschaftung vorbildliche Verjüngungsstrukturen erzeugt. 2015 konnte das 15-jährige Bestehen gefeiert werden. Dazu wurde eine Broschüre herausgebracht, die auf der ÖJV-Homepage als
Broschüre erhältlich ist. Wir
berichteten über die 15-Jahrfeier.
Die Preisverleihung findet am Samstag, dem 30. Juli 2016, satt. Näheres wird noch bekannt gegeben.
Dr. Wolfgang Kornder
(1. Vorsitzender ÖJV Bayern)
Untergriesbach, 30. Juli 2016
Der diesjährige Wald-vor-Wild Preis des ÖJV Bayern ging an die Jagdgenossenschaft Lämmersdorf II, Gemeinde Untergriesbach. Bei strahlendem Wetter fand die Veranstaltung zum Anliegen passend im
Wald statt.
Beit Kaffee und Kuchen trafen sich etwa 100 TeilnehmerInnen im Wald der Jagdgenossenschaft von Lämmersdorf II. Man stand sozusagen inmitten der Naturverjüngung. Als Rednerpult diente
sinnigerweise eine extra an den Weg vorgebrachte Jagdkanzel, die neben üppiger Tannenverjüngung stand.
Auf die kurze Begrüßung durch den Landesvorsitzenden des ÖJV Bayern, Dr. Wolfgang Kornder, folgte das Grußwort des 1. Bürgermeisters, Hermann Duschl, der die mit der Jagd erreichte Entwicklung
des Waldes würdigte. Anschließend konnten sich die zahlreichen TeilnehmerInnen in Kleingruppen im Wald davon überzeugen, dass hier über eine waldfreundliche Jagd die Verjüngung des Waldes
großflächig gelungen ist. Beeindruckend waren vor allem die vielen unverbissenen Tannen. Die Exkursionsgruppen wurden jeweils von mindestens einem Förster und einem der dort tätigen Jäger
begleitet, die ihrerseits ihr Vorgehen erläuterten und alle Fragen beantworteten.
Nach den Exkursionen wurde die eigentliche Preisverleihung durch die Grußworte eröffnet, deren Anzahl ganz bewusst klein gehalten war. Eröffnet wurden diese von Josef Ziegler, dem Präsidenten des
Bayerischen Waldbesitzerverbandes, der sich naturgemäß über die gelungene Naturverjüngung sehr lobend äußerte. Es folgte ein kurzes Grußwort von Martin Stockmaier für den Bund Naturschutz Bayern,
Kreisgruppe Passau. Wie Dr. Kornder dabei betonte, ist die Haltung gerade hinsichtlich der Schalenwildbejagung bei den Nutzern, sprich den Waldbauern, und dem größten Naturschutzverband Bayerns,
dem BN, erfreulicherweise gleich. MdL Markus Ganserer von den Grünen konnte sich als gelernter Förster auch aus fachlicher Sicht dem Lob für die Naturverjüngung anschließen.
Die sehr gelungene Laudatio von FD Johann Gaisbauer, AELF Passau-Rotthalmünster, Abtl. Forsten, fußte auf seiner langjährigen Kenntnis dieser Entwicklung. Aus seinem fundierten Wissen um
die Gesamtsituation förderte er viele Mosaiksteine zutage, die das Gesamtbild dieser sehr gelungenen Waldentwicklung als Folge einer waldfreundlichen Jagd ermöglichte. Jäger und Jagdgenossen
hätten hier ein „Musterrevier“, ein „Erfolgsmodell“ geschaffen.
Dr. Wolfgang Kornder entfaltete und verteidigte den oftmals angefeindeten Slogan „Wald-vor-Wild“, der ja der Sache nach schon immer im Bayerischen Jagdgesetz steckte und 2005 erfreulicherweise in
das Bayerische Waldgesetz Eingang gefunden hat. Dass dieser Grundsatz im Zusammenspiel von Jagdgenossen und Jägern hier in Lämmersdorf II seit 16 Jahren gelingt, mache diese Jagdgenossenschaft zu
einem „Leuchtturmprojekt“, das der ÖJV Bayern mit der jährlich einmal vergebenen Auszeichnung des „Wald-vor-Wild Preises“ zurecht ehrt. Im Anschluss daran überreichte Dr. Wolfgang Kornder die
Urkunde an den Jagdvorsteher Stephan Oberneder und das zugehörige Holz-Puzzle an den angestellten Jäger Karl-Heinz Knollmüller.
Im Gasthaus Schum in Scherleinsöd klang die sehr gelungene Preisverleihung mit „Kulinarischem aus den Wäldern“, das vortrefflich mundete, in bester Atmosphäre aus.
Der ÖJV Bayern hofft, dass Lämmersdorf II noch weit ausstrahlt.
Dr. Wolfgang Kornder
(Vorsitzender ÖJV Bayern)
Fotos: Sandra Lang