Wald-vor-Wild Preis 2018


Verleihung des „Wald-vor-Wild Preises 2018“ an die Jagdgenossenschaft Hartpenning

Am 3. November 2018, dem Hubertustag, wurde der Wald-vor-Wild-Preis 2018 des Ökologischen Jagdvereins Bayern e.V. verliehen.

Dieses Jahr ging der Preis bereits zum zweiten Mal in das Oberland, genauer gesagt in den Landkreis Miesbach. Nach der Stadt München (Preisträger 2014) erhielt heuer die Jagdgenossenschaft Hartpenning bei Holzkirchen den Preis für ihr vorbildliches jagdliches Management.

Seit dem Jagdjahr 1994/ 1995, als eine der ersten Jagdgenossenschaften in Bayern überhaupt, stellte die Jagdgenossenschaft von der Verpachtung auf eine jagdliche Eigenbewirtschaftung um. Das beeindruckende Ergebnis konnte man am Tag der Verleihung im Rahmen einer Exkursion selbst erkennen.

Treffpunkt war am um 9 Uhr in der Nähe des Weilers Reith. Der örtliche Landwirt hat dankenswerterweise für die zahlreich mit dem Auto angereisten Festgäste eine trockene Wiese zum Parken zur Verfügung gestellt.

Der Vorsitzende der Regionalgruppe Oberland des Ökologischen Jagdvereins Bayern e.V. Bernhard Bendel konnte ein bunt gemischtes Publikum aus Politik, Verbänden, Behörden und Presse begrüßen. Unter den Ehrengästen waren die Landtagsabgeordneten Markus Ganserer (Grüne) und Hans Urban (Grüne), der Landrat des Landkreis Miesbach Wolfgang Rzehak (Grüne) und der örtliche Bürgermeister der Marktgemeinde Holzkirchen Olaf von Löwis (CSU). Gerne kamen auch die Vorstände der beiden regionalen Waldbesitzervereinigungen, Michael Lechner (WBV Holzkirchen) und Johann Killer (WBV Wolfratshausen) zur Veranstaltung. Für das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen war der Bereichsleiter Forsten Christian Webert gekommen. Neben weiteren Vertretern unterschiedlichster Verbände (z. B. Bund Naturschutz, Arge Jagdgenossenschaften) waren auch einige Jagdgenossen aus Hartpenning anwesend. So auch Inge Sappl, Ehefrau des verstorbenen ehemaligen Jagdgenossenschaftsvorsitzenden und Mitinitiator der jagdlichen Umstellung auf eine Eigenbewirtschaftung.

Die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber und der Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Dr. vet. Marcel Huber entschuldigten sich, sie sind bei den laufenden Koalitionsverhandlungen terminlich zu stark eingebunden. Sie wünschten der Veranstaltung im Vorfeld bereits einen erfolgreichen Verlauf.
 
Nach einigen einleitenden Sätzen des Vorsitzenden der Regionalgruppe führte Robert Wiechmann, der beratende Förster die gut 50 Festgäste auf eine ca. 2-stündige Exkursion durch die Wälder der Jagdgenossenschaft Hartpenning. An drei Waldbildern wurde erläutert, wie es die Jagdgenossenschaft geschafft hat, ohne Schutzmaßnahmen, nur durch das Ausnützen der natürlichen Verjüngung einen Wald zu erzeugen, der ökonomisch und auch ökologisch wertvoll ist und gerade auch im Klimawandel zukunftsfähig ist. Der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Josef Taubenberger erzählte in diesem Zusammenhang, wie schwierig es war den Weg der Eigenbewirtschaftung einzuschlagen. Die Jagdgenossen hatten damals lediglich die bescheidene Forderung an die Jagd, dass sie ihren Wald auch ohne Schutzmaßnahmen verjüngen können. Das funktioniert aber nur mit einer waldfreundlichen jagdlichen Zielsetzung. Da diese Zielsetzung bei der Verpachtung der Jagd nie umgesetzt wurde, entschloss man sich dann dieses einseitige Abhängigkeitsverhältnis zu lösen und direkten Einfluss auf das jagdliche Management zu nehmen. Die Eigenbewirtschaftung war geboren und der Erfolg kann nun anhand der beeindruckenden Waldbilder stolz hergezeigt werden. Hier kann man hautnah erleben, was es heißt: „Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt“.

Nach der Exkursion lud der Ökologische Jagdverein Bayern e.V. sämtliche Gäste zum Neuwirt nach Großhartpenning ein. Dort gab es ein Mittagessen mit musikalischer Begleitung. Nach dieser Stärkung gab es Grußworte des Miesbacher Landrats Wolfgang Rzehak und des Bürgermeisters Olaf von Löwis. Nach der Laudatio des Vorsitzenden der ÖJV- Regionalgruppe Oberland Bernhard Bendel wurde nun auch offiziell der „Wald-vor-Wild-Preis 2018“ übergeben. Der 1. Vorsitzende des Ökologischen Jagdvereins Bayern e.V. Dr. Wolfgang Kornder überreichte nach seiner Ansprache die Urkunde und das Holzpuzzle an die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Hartpenning.

Mit Musik und interessanten Gesprächen klang die sehr gelungene Veranstaltung langsam aus.

Markus Philipp
Ökologischer Jagdverein Bayern e.V.

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Ansprache von Dr. Wolfgang Kornder zur Verleihung des Wald-vor-Wild-Preises 2018
Wald vor Wild Preis HARTPENNING - Anspra
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Pressebeilage des ÖJV Bayern zur Verleihung des Wald-vor-Wild-Preises 2018
Pressebeilage des ÖJV Bayern für Wald-vo
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Urkunde Wald-vor-Wild-Preis 2018
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Presseschau


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Bayerisches landwirtschaftliches Wochenblatt vom 23.11.2018, Seite 50
Sechzig Jäger auf 3000 Hektar - BlW 1811
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